Jahrzehntelang wurde ich mit der Frage konfrontiert, wieso mein schreibendes Ego Charles heißt. Nun braucht es keine orakelnden Fähigkeiten mehr. Ohne große Übertreibung handelt es sich um eine Art Bluts- bzw.- Tintenbrüderschaft. Es wäre daher nicht zu viel verlangt, wenn sich der Thronfolger zeitnah dazu bekennen würde, dass Kanarienvögel seine Lieblingstiere sind. Immerzu Pferde oder Hunde, das ist doch langweilig.

Übrigens sind Kanarienvögel sehr nützlich. Neben der sagenumwobenen positiven Ausstrahlung aufs menschliche Gemüt weisen die knallgelben Piepmatze auch weitere famose Eigenschaften auf. Im Bergbau wurden sie als Frühwarnsystem eingesetzt. Sobald die Luft „zu dünn“ wurde und somit Gefahr im Verzug war, fielen die sensiblen Vögel vom „Stangerl“ und die Bergleute konnten sich noch rechtzeitig in Sicherheit bringen.

Noch ein Übrigens: Erd- und Propangas sind geruchlos. Um sicherzugehen, dass austretendes Gas schnell und umgehend erkannt wird, wird dem Gas ein Geruch zugefügt. Diese Erkenntnis hat mich vor Jahren einmal in eine große Peinlichkeit gebracht.

Wer kennt dieses Szenario nicht? Nach dem Aufenthalt in der Kantine zur Mittagspause sollst Du 1000 Schritte tun, oder eben – um den Organismus beim Verdauungsprozess nicht unnötig und zusätzlich zu belasten – den Aufzug nehmen. Oft werden vermeintlich belanglose Entscheidungen in Millisekunden getroffen. Mit dem Risiko, dass nur ein verkürzter Entscheidungsprozess durchlaufen wird. Das heißt, es werden nicht alle relevanten Informationen in der erforderlichen Gründlichkeit verarbeitet (“verdaut“). Unter anderem die an jenem Tag verzehrte Speise – Chili con Carne – und die potenzielle Auswirkung auf den Darmtrakt.

Ich stand im Aufzug und die Tür hatte sich hinter mir bereits bis auf einen minimalen Spalt geschlossen. Da sah ich eine Hand durch den Spalt greifen und den Öffnungsmechanismus auslösen. Tata! Mein Chef grinste mich an und betrat die Kabine. Gefolgt von seinem Chef. Cheffer wurde es nicht mehr. Kurzes Hallihallo in Kombination mit der Andeutung eines Lächelns. Los ging die Fahrt. Es dauerte nur wenige Sekunden und das Grummeln und Rumoren in meiner Körpermitte ließ mich meine Entscheidung (siehe oben) bereuen.

Die bekannteste aller Methoden zur „Abwehr“ leitete ich umgehend ein und ging in ein Stillgestanden mit intensiver Pobackenzusammenquetschung. Den ersten „Angriff“ konnte ich gerade noch abwehren, doch die Hinterlist der zweiten Welle hatte ich unterschätzt. Ich entschied mich gegen die offensive Kommunikation à la „da ist das Ding“, sondern gab mich bewusst unbeteiligt. Doch an der Mimik meiner Mitinsassen konnte ich erkennen, dass meine Flatulenz nicht spur-/geruchlos an ihnen vorbei gegangen ist. Erst war es nur ein kurzes Naserümpfen, doch schon bald wurde daraus eine deftige Grimasse.

Prompt ging ich in die Offensive und – Ping – zeitgleich mit dem Eintreffen in „meiner“ Etage entschied ich mich für die Preisgabe meines Wissens bezüglich der erwähnten gefährlichen Geruchlosigkeit von Gasen. Die entschuldigende Äußerung, dass demzufolge der Gestank eines Furzes eine Form von Risikomanagement sei, veranlasste meinen Chef dazu mich unsanft aus dem Aufzug zu schieben. Es gelang mir gerade noch, durch die sich schließende Aufzugtür, dem Chefchef zuzurufen, dass schon mal ein Mann an seinen Blähungen zu Tode gekommen ist.  Den Zusatz, dass dieser es immerhin auf die Darwin-Liste der ungewöhnlichsten Todesfälle geschafft hat, prallte bereits an der geschlossenen Tür ab und hinterließ mich und meinen Chef in frostiger Zweisamkeit.

Zurück zu meinem Namensvetter und – im allerfreundlichsten Sinne – seiner berühmten Bagage. Genauer gesagt in den Shuttlebus, der im Rahmen der Bestattungszeremonie die VIP-Gäste durch die Gegend kutschierte. Gerüch(t)en zufolge, kam es auch im vollbesetzten VIP-Bus zu olfaktorischen Belästigungen. Entschuldigend wird dabei gewertet, dass der gewöhnliche VIP üblicherweise als Solist in der eigenen Luxuskarosse unterwegs ist und dort seinen Darmwinden freien Lauf lassen kann. Egal – ein herrliches Bild. Joe Biden – ganz der Kosmogendarm – nimmt sich sichtlich genervt das Mikro des Busfahrers und stellt die alles entscheidende Frage in die Runde: „wer pupst denn hier die ganze Zeit?“ Und als Antwort schallt ihm entgegen: „der Kaiser von China!“

Beim Verfassen dieser „luftigen“ Zeile werde ich von der Aktualität eingeholt. Was sich Charles Canary beim Anblick der gigantischen Gasblase in der Ostsee und der möglichen Ursache denkt, das wird der Fantasie des Lesers überlassen…

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Beitragsbild: Foto von Mart Production