Jaja, süßer die Glocken nie klingen… Momentan klingen Charles Canary vor allem die Ohren. Vor lauter Gejammer. Selbst das Abschneiden der deutschen Fußballnationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft konnte für keinen Lichtblick sorgen. Das fällt wohl ebenso unter Energiesparen.

Neulich traf ich Winfried – einen uralten Bekannten. (Die Zeitangabe bezieht sich auf die Dauer der Bekanntschaft und nicht auf sein Alter.) Bereits nach wenigen Augenblicken und ohne jegliche Vorwarnung legte er los. Die Untauglichkeit der bundesdeutschen Kicker nutzte er, gleich einem Sprungturm, für einen Bauchplatscher in ein Becken voller Entrüstung. Die entstandene Welle schwoll zu einem Schimpftsunami an. Dabei schwang er sich wie Tarzan von einer Liane des Furors zur nächsten. Gedanklich führte ich eine Liste der abgehandelten Themen. Für den Fall von hinterhältigen Zwischenfragen. Doch leider erging es mir wie beim Schäfchen zählen. Mit zunehmender Dauer döste ich ein. Natürlich nicht tatsächlich, sondern eher abstrakt. Physisch blieb ich bei der Sache, jedoch geistig war ich ganz woanders. Irgendwo zwischen Blumenkohl und Staatsstreich auf der Suche nach einem Funkloch. Einer Sendepause.

Doch auf einmal wurde ich hellhörig. Hatte er sich da eben irgendwo im Dickicht des Motzens verheddert? Ich fuhr meine Aufmerksamkeit wieder hoch und konnte gerade nochmal „aufspringen“. Auf den Zug der Empörung. Er war mittlerweile bei den zahlreichen und zur Unkenntlichkeit zerhackstückten Staatshilfen angelangt. Ich war sehr froh, als ich sah, dass mein Freund Harald angeschlendert kam und er sich zu uns gesellte. Und für einen Großmeister der Provokation reichten ein paar Wortfetzen, um sich einzumischen.

Sein Tenor: „Ein Gaskunde friert nicht. Er zittert vor Wut, dass es nicht noch teurer ist.“ Harald fühle sich durch den Staat unnötigerweise bevorteilt und lehne jegliche Art der Unterstützung ab. Er hatte versucht sich der Zahlungen zu erwehren, sei aber an der Undurchdringlichkeit des Behördendschungels gescheitert. Doch Harald ist nicht von ungefähr der Flutlichtstrahler unter den hellen Leuchten und hat bereits eine Lösung für sein „Problem“ gefunden. Die Lösung lautet: Schuldentilgungskonto des Bundes.

Dieses Konto wurde tatsächlich mit der Intention eingerichtet, dass Bürger dem Staat etwas Gutes tun können. Bürgern wie Harald, die sich der Zuwendungen durch den Staat überdrüssig sind oder sich durch eine zu niedrige Steuerlast unterfordert sehen.

Weihnachtszeit ist Spendenzeit. Also Spenden für den Staat. Bemerkenswerterweise sind die Beträge nicht steuerlich abzugsfähig. Das primäre Ziel ist die Schuldentilgung und dies scheint nicht den Zweck der Gemeinnützigkeit zu erfüllen. Ein Schelm, wer „Böses“ dabei denkt. Und wer noch böser denkt, der könnte auf den Gedanken kommen, dass die mangelnde steuerliche Abzugsfähigkeit gleichzeitig der Grund dafür ist, dass das Konto bis dato eher spärlich genutzt wird. Das wird sich nach Erscheinen dieses Beitrags sicherlich ändern. Harald sei Dank…

Charles Canary wünscht seinen Lesern ein paar festliche Weihnachtstage und einen guten Rutsch ins neue Jahr.

Zur Info, aber ohne Gewähr: Schuldentilgungskonto des Bundes: IBAN: DE17 8600 0000 0086 0010 30, BIC: MARKDEF1860

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Beitragsbild von Karolina Grabowska von Pexels – Danke