Eine kurze Einleitung, um den Leser – natürlich im rein sprachlichen Sinn – „abzuholen“. Der Einschub und die Gänsefüßchen sind eine Vorsichtsmaßnahme. Um zu vermeiden, dass sich ein pedantischer Wortinterpret tatsächlich auf die Straße begibt und wartend sinnlose Zeit mit Narretei vergeudet. Erst recht bei diesen Temperaturen.

Zurück zur Ouvertüre: wöchentlich erreichen mich Waschkörbe an Fanpost. Diese gilt es mit der erforderlichen Hochachtung, wenn nicht gar Ehrfurcht abzuarbeiten. Hierzu hat sich ein sehr entspannendes Ritual etabliert. Meine Praktikantin liest uns – meinem literarischen Beistand Harald und meiner Wenigkeit – die Botschaften der Anhänger vor, während wir in einem Whirlpool liegen und gegen eine drohende Überhitzung mit Kaltgetränken antrinken.

An dieser Stelle „Liebe Grüße“ an meine Nachbarn Herrn und Frau M. Sie befinden sich auf Kreuzfahrt und stellen uns in ihrer Abwesenheit ihren Jacuzzi „zur Verfügung“. Herr M hat uns die Nutzung zwar nicht ausdrücklich erlaubt, aber immerhin hat er uns bei einer Besichtigung gezeigt, wie das Objekt der Begierde bedient wird. Harald meint, er hätte gesehen, dass der Nachbar dabei mit dem Auge gezwinkert hätte. Und daher sei es nicht zu weit hergeholt daraus eine Erlaubnis abzuleiten.

Nach einem ersten verhaltenen Zögern nutzen wir das Luxusrefugium nun täglich. Meistens gleich für mehrere Stunden. Der Zugang erfordert unerfreulicherweise die Überwindung einer nicht gerade niedrigen Mauer. Die zur Bezwingung durchzuführende Räuberleiter gestaltet sich aufgrund der spärlichen Bekleidung im Bademantel äußerst beschwerlich. Das ist einer der Gründe, warum wir nur gelegentlich Badegäste aus dem erweiterten Freundeskreis empfangen. Es wurde auch noch nicht final ausdiskutiert, in welcher Form wir Herrn M an den erhaltenen Eintrittsgeldern beteiligen werden. Haralds Vorschlag wäre, dass wir ihm mal ein Bier ausgeben. Oder zwei. Ich bin mir unsicher, ob er dies als ausreichend erachten würde. Ich könnte Herrn M auch als Zeichen der Wertschätzung und Dankbarkeit in meinem Blog erwähnen. Ruhm und Ehre als Entgelt.

Sollte der edle Gönner die Grüße via Blog nicht empfangen und sollten wir es vergessen, dass wir uns umgehend nach seiner Rückkehr für seine Großzügigkeit zu bedanken, dann werden wir uns allerspätestens beim Erhalt seiner Stromabrechnung mit ihm ausgiebig und dankend austauschen. Eine Bemerkung am Rande: von der Praktikantin haben wir erst verspätet erfahren, dass Herr M als Deutschlehrer am hiesigen Gymnasium tätig war und aufgrund eines Muskeltics am Auge mit dem Spitznamen „Zwinky“ bedacht wurde. Aus hobbyjuristischer Sicht haben wir in dem Moment den Pfad der Fahrlässigkeit verlassen und sind Richtung Vorsatz abgebogen…

Huch – nun ist der Beitrag etwas ausgeartet. Das liegt wohl an meiner Grundstimmung in dieser närrischen Zeit und sicherlich auch an meiner unterfordernden Nebenbeschäftigung als Büttenredenschreiber im Auftrag der lokalen Politprominenz.

Das eigentliche aktuelle Schreibprojekt war ursprünglich eine neue Liederliste. Diese ist längst überfällig. Das Verlangen nach neuen wohltönenden Impulsen entnehme ich den Verlautbarungen der Leserschaft. Bisweilen sind gar konkrete „Vorschläge“ oder „Empfehlungen“ enthalten. Vertröstend verweise ich hierbei auf ein Zitat des weltbekannten Fußballphilosophen J. Klopp: „this is not a wish concert.“

Somit endet dieser launige Beitrag in heller Vorfreude auf die anstehende Fastenzeit.

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Vielen Dank für das Beitragsbild an Couleur.