Die überwiegende Mehrzahl meiner Ideen für neue Blogeinträge fällt mir tatsächlich beim Duschen ein. Geschuldet der aktuellen Energiesparititis gilt der simple Zusammenhang. Weniger Duschen, weniger Einfälle. Konventionelle Bedenken bezüglich Sauberkeit und Hygiene lassen wir vorerst naserümpfend beiseite.

Der um seine Inspiration beraubte Autor zeigt sich erfinderisch. Selbst der Duschvorgang seiner Mitbewohner wird ausgenutzt. Mit Block und Stift platziere ich mich währenddessen im Badezimmer und warte sehnsüchtig auf Eingebungen.

Knappheit erzeugt Innovation. Charles benutzt sein Köpfchen und verwendet YouTube-Videos zur Stimu… ähh Inspiration. Scheinbar ist der Auslöser für kreative Gedanken hauptsächlich das Geräusch des Duschens. Daher spielt das eigentliche Video keine Rolle bei der Auswahl. Für einen unbeteiligten Dritten wirkt es dennoch befremdlich, dass der Autor grübelnd an seinem Schreibtisch sitzt, während sich auf dem Bildschirm des Laptops eine nackte Person unter der Dusche räkelt.

Diesbezügliche Irritationen bin ich bereits gewohnt. Es gab mal eine Phase, da fielen mir die besten Ideen beim Essen einer Banane ein. Doch irgendwann konnte ich keine Bananen mehr zu mir nehmen. Eine äußerst minimalistisch angelegte Studie kam zu dem Schluss, dass selbst der Anblick eines bananenvertilgenden Menschen meiner Kreativität auf die Sprünge helfen kann. Als zudem sämtliche Personen meines Umfelds des Bananenverzehrs überdrüssig geworden sind, musste ich auf externe Personen ausweichen. Ein entsprechendes Inserat im Lokalblatt sorgte für Aufsehen. Ich gebe zu, dass ich überaus positiv überrascht war, als gleich mehrere Bewerbungen für diese Tätigkeit eintrudelten. Allerdings schreckte meine Einladung zum Assessment Center fast alle Bewerber wieder ab.

Es blieb nur ein Kandidat übrig, so dass ich meine Pläne für ein knallhartes Auswahlverfahren wieder in der Schublade verschwinden lassen konnte. Stichwort „Fachkräftemangel“. Meine Verhandlungsposition war demzufolge sehr schwach. Wir einigten uns auf 100 Prozent Home Office und einen wöchentlichen Wechsel der zu vernaschenden Obstsorte. Am Ende scheiterte die Zusammenarbeit an den extrem hohen Spesenabrechnungen. Es drängte sich bei mir der Verdacht auf, dass er mindestens einen Haushalt, wenn nicht gar einen halben Ortsteil mit „meinem“ Obst versorgte.

2022 war auch das Jahr der #Zeitenwende. Als unumstößlich wahrgenommene Fakten wurden in ihren Grundfesten erschüttert. Beispiel gefällig? „Gute Freunde kann niemand trennen.“ Nun… Stimmt nicht ganz. Am eigenen Leib durfte ich erfahren, dass bereits nach wenigen Wochen des Verzichts aufs Duschen so mancher geruchsempfindliche „Freund“ einen Bogen um mich machte. Dabei hatte ich gehofft, dass die Mischung aus meiner körpereigenen Duftnote und einer leichten Überdosierung von Parfüm zumindest in puncto Kreativität überzeugen könnte. Die nett gemeinte Aussage „lass uns doch lieber online treffen“ empfinde ich als Dolchstoß bei meinen Bemühungen den Weltfrieden herbeizustinken.

Zum Jahreswechsel bedankt sich Charles Canary bei seinen Stammlesern für ihre Treue und heißt die zahlreichen Neulinge willkommen.

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