Charles Canary meldet sich zurück aus der Urlaubslethargie mit einem Kracher: Bildungswumms!
Wir schreiben den September. Den späten September. Schulbeginn. Passend dazu greifen wir beherzt in die Themenkiste, um uns an einem der klangvollsten aller Themen zu ereifern: Bildung. Aus Übereifer versauen wir uns das Happy End und posaunen es gleich vorweg hinaus: es gibt eine gute Nachricht!
Das mag auf den ersten, zweiten und siebenundvierzigsten Blick überraschen. Denn Bildung ist ein wahrhaftiger Magnet der schlechten Nachrichten: PISA-Schock, undichte Dächer (die bestenfalls den funktionsuntüchtige Toilettenspülung ersetzen), Lehrermangel etc.. Nach einer mehrmonatigen „Recherche“ ergibt sich die folgende Einsicht. Es fehlt nicht am Geld. Es gibt ausreichend unausgeschöpfte Töpfe. Es mangelt auch nicht an Studien und erquickenden Ideen, wie sich die Misere beheben lassen könnte. Und auch an der erforderlichen Priorisierung durch die Politik sollte es nicht scheitern.
Könnte man meinen. Tatsächlich lassen sich reichlich hochwohlgeformte Bekenntnisse jeglicher Parteicouleur auffinden. Doch im täglichen Politscharmützel taucht das vermeintliche Herzensthema der Volksvertreter dann eher selten bis nie auf. Fortwährend werden andere hochbrisante Sauereien durch Dörfer und Talk Shows getrieben. Ein Grund für die Bedeutungslosigkeit der Bildung liegt vermutlich im „zeitlichen Versatz“. Die Zeitspanne zwischen vielversprechenden Änderungen im Bildungswesen und dem langwierigen „Ernten“ des Ertrages fällt so weit auseinander, dass es beim Erreichen des politischen Minimalziels (=Wiederwahl) unter den Tisch fällt.
Es gäbe zwei Lösungsansätze. Die Bildung betreffende Entscheidungen werden nicht direkt durch die Volkvertreter beschlossen, sondern durch ein Gremium, das aus „wahlunabhängigen“ Mitgliedern besteht. Der indirekte demokratische Einfluss wäre die Besetzung des erlauchten Expertenzirkels. Oder – zweite Lösungsmöglichkeit – es findet sich eine politische Gruppierung, die sich im Hauptzweck der Bildungsverbesserung verschreibt. Nach dem Motto: „Wählt uns und wir werden uns darum kümmern.“
Nun legen wir noch eine Schippe drauf und verbinden die Bildung mit einem weiteren Ober-Über-Mega-Thema: Migration. Respektive Integration. Der augenscheinliche Zusammenhang zwischen Bildung und Migration wird im aktuellen Bildungsbericht erweitert auf die „wahre“ Kausalität von Bildung und sozioökonomischen Verhältnissen. Nun bemühen wir ein Bild: wenn es durchs Dach rein regnet, dann investieren wir nicht in einen neuen Hyper-Fernseher oder Tablets, sondern… wobei…egal… lange Rede, kurze Beine: Bildungsinvestitionen sind dort sinnvoll, wo es tropft…äh brennt. Also in die Schulen, in denen der Löwenanteil der Integrationsleistung erbracht werden müsste. Aka „Brennpunktschulen“.
Die retardierende Werbepause sparen wir uns nun und nähern uns umgehend dem „frohen Ende“. Mit dem Beginn des Schuljahres 2024/2025 haben der Bund und die Ländern das Startchancen-Programm aufgelegt und investieren in Summe 20 Mrd. EUR über 10 Jahre um „dort zu unterstützen, wo die Herausforderungen am größten sind“. Es wird also das Dach repariert und kein neuer Fernseher angeschafft. Schlussnotiz des nimmersatten, besserwissenden Kiebitzes: vergesst mir die Kitas nicht. Auch dort meldet das Regenradar ab und an Starkregen…
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