Trotz widrigster Umstände meldet sich Charles Canary auch im neuen Jahr bei seiner Leserschaft. Gezeichnet von einer ordentlichen Erkältung…

Charles Canary hatte es in seinem Beitrag zum Jahreswechsel gut gemeint mit seinen hehren Worten. Manche waren üppigst dankbar für eine Insel der Zuversicht im Hochwasser der schlechten Nachrichten. Einige übten doch auch Kritik daran, dass der Autor keinen Deut besser sei als die – zumindest in den eigenen Reihen – hochverehrten politischen Protagonisten. Inwiefern? Nun. Er präsentiert das Gendern als „zu mickrig“ und „vernachlässigbar“, nur um dann selbst mehr als die Hälfte seines Beitrags an das unsägliche Thema zu verplempern.

Wohl wahr! Und daher ein Versuch der Besserung. Lassen wir das taugenichtige Problemchen beiseite und widmen uns einer wirkmächtigeren Angelegenheit. Der Bildung! So war es eigentlich geplant, doch dann kam Charles eine vermaledeite Erkältung in die Quere. Und zwar so dermaßen quer, dass er nicht mehr denken konnte. Folglich auch nicht mehr schreiben.

Üblicherweise schleicht sich so eine Erkältung hinterlistig heran. Ein minimalistisches Kitzeln im Hals. Irritierende Schluckbeschwerden, die man nur allzu gerne schlichtweg ignorieren möchte. Zwei schnelle Schnäpse bewirken ein scheinbares Wunder. Doch am nächsten Morgen folgt das böse Erwachen. Das Kratzen hat sich zu einem Großbrand entzündet. Dazu dröhnt die Birne. Und dann geht sie los. Die wilde Fahrt bis zur ersehnten Genesung. Die ausführliche Beschreibung einzelner Etappen vom freudlosen Dahinsiechen übers tiktokwürdige Kriechen über den Boden auf der Suche nach verschütteten Zuckerkügelchen bis zum architektonischen Anhäufen von gebrauchten Schnäuzutensilien hat nichts in der Öffentlichkeit zu suchen.

Nun ja. Für solche Fälle kann Charles normalerweise auf seine Vertretung zurückgreifen: Harald. Doch dieser ist nicht erreichbar. Bei einer Online-Eventagentur hat er seine über die Jahre angesammelten Gutscheine in „Traktorfahrten“ umgetauscht. Und nun treckert er hupend und vor Solidarität strotzend durch die Lande. Und natürlich hat er es auch im Umfeld der Bauernproteste sofort geschafft die richtigen Fragen zu stellen. Ab wie vielen Kilometern an Privat-/Protestfahrten entsteht eigentlich ein geldwerter Vorteil? Gilt auf dem Acker eigentlich die Straßenverkehrsordnung? Dürfte er mit dem Traktor auf dem Feld fahren, wenn auf dem mittäglichen Speiseplan zwei bis drei Beilagenbier standen?

Es bleibt spannend… Harald ist nun auf den Protestgeschmack gekommen und hat sich bei dem Erlebnis-Provider nach einem Gutschein für Bahnfahrten erkundigt. Er ist fündig geworden. Es kostet 48 Euro. All inclusive.

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Beitragsbild: Danke an Jannis Knorr