Charles Canary hätte fast sein reguläres zweiwöchentliches Veröffentlichungsintervall „verpennt“. Eine temporäre Maßnahme der körperlichen Restauration – auch genannt „Reha“ – raubt dem Autor die Muße. Zuweilen wird als Synonym der etwas romantischere Begriff „Kur“ verwendet. Trotz der kursierenden Vorurteile eignen sich die Erlebnisse im Rahmen einer Rehabilitation nur vermeintlich als Thema für einen Blogeintrag.

Allein der Titel „Rehaquickie“ lädt ein zu eindeutig zweideutigen Fantasien. Allerdings hat bereits diese andeutungsweise verruchte Einleitung nur für diejenigen Leser frivoles Interpretationspotenzial, die selbst noch nicht an einer derartigen „Veranstaltungsreihe“ teilnehmen durften/mussten.

Die Verbindung von therapeutischer Sinnlichkeit und der, aus den verschiedensten Gebrechen resultierenden, körperlichen Eingeschränktheit schließt sich eigentlich aus. So mancher Blick der Leidensgenossen könnte missverständlich als lasziv gedeutet werden. Jedoch ist die Ursache höchstwahrscheinlich eher der Einnahme von Schmerzmitteln geschuldet.

Oder nehmen wir dieses orgiastische Hochgefühl, wenn es einem nach minutenlagen Fummeleien und unter Zuhilfenahme von skurrilen Utensilien gelingt, seine Bedürfnisse selbst zu befriedigen: nämlich sich einen Socken anzuziehen. Und wenn bei diesem anziehenden Vorgang auch noch mehrere fremde Personen interessiert zusehen, dann ist es nachvollziehbar, wenn die Gedankenwelt der Leserschaft ordentlich durcheinandergewirbelt wird.

Schnell und schmutzig. Hiermit beende ich die Ausbeutung des eigenen und fremden Siechtums und widme mich mit der erforderlichen Intensität und leidenschaftlichen Hingabe meiner Rekonvaleszenz. Daher beschränke ich mich heute bei der Textlänge auf ein Postkartenformat.

Daher: Wetter ist gut. Essen auch. Bis bald. Charles

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