Vor einigen Semestern wurde bei der Reiseagentur „Uni“ der Trip zum Diplom gebucht. Die Anreise „Vordiplom“ verlief den Umständen entsprechend. Economy Class. Gnadenlos überfüllt. Egal! Hauptsache durchkommen. Dann das Hauptstudium. Endlich am Ziel seiner Wahl angekommen. Nun sollte der jahrzehntelangen Ausbildung die Krönung verpasst werden.
Denkste! Ähnlich wie bei einer Baustelle im Nachbarbungalow kommt es zu ungewollten Störungen. Unbesetzte Lehrstühle. Ein beschränktes Fächerangebot. Doch der Student von heute zeigt Nehmerqualitäten, wie man sie sonst nur beim Promi-Boxen sieht. Er passt sich den Gegebenheiten an. Erst als der Prüfungsplan verändert wird und die Studienbedingungen wie eine Herabstufung von einem 3-Sterne Hotel auf eine 1-Sterne Absteige verschlechtert werden, bleibt dem Studenten nur noch die Ratlosigkeit. Für die nächsten zwei Semester soll die Prüfung zu einem der beiden Pflichtfächern nicht mehr angeboten werden. Die Alternative ist, sich durchfallen zu lassen um dann an der Wiederholungsklausur teilnehmen zu dürfen. Nun gut, in Rechnungslegung ist das fast so, wie der Versuch die Prüfung zu bestehen. Vergleichbar mit einem Reiseplan, der vorsieht, dass der Reisende sein Flugzeug absichtlich verpassen soll. Aufgrund der Pläne zur Bepunktung von BWL-Übungen herrscht noch Verwirrung betreffend der zu erzielenden Maximalpunktzahl. Der Rückflug wurde auf einen unbekannten Termin verschoben. 120 Punkte? 128 Punkte? 150 Punkte? Das Ziel der Reise ist unbekannt. Was tun? Fotos vom Prüfungsplan schießen und dann gegen den Pfusch vor Gericht ziehen? Oder einfach nur dem Motto unseres BWL-Kollegen Olli Titan folgen und „immer weitermachen“. Es bleibt nur die Anpasser-Strategie. Der Student schwimmt im Strom des Massentourismus und kann nur hoffen, dass er rechtzeitig über mögliche Änderungen informiert wird. Mir sind Gerüchte zu Ohren gekommen, dass man jetzt einen SMS-Newsletter abonnieren kann, der dem User rund um die Uhr die neuesten Prüfungsplanänderungen zukommen lässt. So ist man auf dem Laufenden und könnte seinen Studienplan situationsbezogen aktualisieren.
So – Schluss für heute. Ich gehe jetzt ins Kino. Denn heute ist der Europastart des neuen Blockbuster-Hammer-Entertainment-Movies: Coach it like Rehagel. Die Verfilmung der Erfolgsgeschichte der griechischen Nationalmannschaft unter der Regie des ehrwürdigen Vertreters des Volkes der Dichter und Denker. Übrigens sollten wir uns nicht allzu euphorisch mit den Griechen freuen. Jede weitere durchzechte Nacht des Feierns könnte die Vorbereitung für die Olympischen Spiele stören.
Also: „Vorwärts Tschechien – Hopp Hopp Hopp!“
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