Charles hat den Urlaub genutzt, um sich grundlegende Gedanken zu machen. Und das kam dabei raus: ich schreibe, also denke ich!

Das Interesse lässt nach. Die Klickzahlen fürs Bullauge nehmen ab. Während Corona wurde das höchste Level erreicht. Das lag wohl auch am vorherrschenden Überfluss an Zeit und Langeweile. Die herbei gesehnte Rückkehr zur Normalität  bedeutete auch die Wiederkehr von Terminhatz und Zeitnot. Folglich bleibt weniger Kapazität fürs zwangloses Gelese.

Da wäre noch das bereits mehrfach angesprochene Phänomen der künstlichen Intelligenz. Jeder, der sich ein wenig mit der Potenz der allwissenden Superpower beschäftigt hat, weiß, dass das Erstellen eines Beitrags zu einem x-beliebigen Thema ChatGPT und Konsorten vor keine großen Schwierigkeiten stellt. Oder zum Schein: die Alternative der hybriden Kreativität. Der Autor lässt 80 Prozent vom künstlichen Ghostwriter verfassen und verschlimmbessert lediglich die letzten 20 Prozent.

Umso offensichtlicher drängt sich die Frage nach dem Sinn und Unsinn einer solchen Kolumne auf. Zur Erörterung benötigt es das Festzurren einer essentiellen Ausgangskondition: für wen oder was wird so ein Beitrag überhaupt geschrieben?

Trommelwirbel… und in der Zwischenzeit können die Leser – vorbeugend – zur Kommode schreiten und sich mit Taschentüchern versorgen. Zum Trocknen der Tränen. Denn der eigentliche Grund für das Verfassen der Beiträge ist nicht die Befriedigung der Leselust. Oder gar der Begierde nach eine paar nett, dahingeschriebenen Zeilen. Nein, der wahre Grund strotzt vor Eigennutz und Egoismus. Ich schreibe für mich. Die Tätigkeit dient  dazu um Gedanken zu sortieren. Um erhaltene Informationen besser zu durchdringen. Alles was ich so lese. Alles worüber ich mich unterhalte. Alles was ich wahrnehme. Dieser Informationswust wird sortiert und verarbeitet. Ich destilliere und verabreiche den Lesern eine Essenz. Prost!

Daher freue ich mich natürlich sehr, wenn meine Verlautbarungen auf gelegentliches Interesse stoßen. Schon gar nicht soll es so rüber kommen, dass sich die Leser wie die Mistkäferlein durch meinen „Gedankenabfall“ wühlen. Nein, dies soll auch als Aufruf zur Ermutigung verstanden werden. Den eigenen Gedankenmotor anzuwerfen. Über die unterstützende künstliche Zuarbeit hinaus zu grübeln. Als Kletterhilfe. Auf dem Weg zum grünen Zweig.

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Beitragsbild von TTT