Zum Abschluss der Freibadsaison präsentiert Charles Canary noch weltexklusiv ein „Kammerspiel“ der besonderen Art. Kurz und schmerzlos.
Einleitung zur Szenerie (Inkl. Kommentierung)
Zeitpunkt: ca. 10 Uhr.
(Am Zenit des Vormittags treffen die „Frühsportler“ auf die „Taggenießer“. Der Frühschichtler verbrennt das Frühstück, noch ehe der Wurm gefangen, geschweige denn verdaut ist. Dagegen sporteln die „Eintrudler“ eher präventiv. Jede zehnte Bahn ist ein Extraknödel beim Mittagessen.)
Ort: Beckenrand
(Das berühmte Dilemma „Treppe vs. Leiter“. Die Treppe ist die große Bühne für Ästheten. Stufe um Stufe erfolgt das Herantasten ans kaltnasse Grauen. Anmut und Grazie. Gleich einer Ballettaufführung. „Der fröstelnde Flamingo“. Demgegenüber erfordert der Einstieg über die Leiter akrobatische Vorkenntnisse und wird gekrönt durch den berühmten „Platsch“-Abgang, der – je nach Wucht oder Volumen des Eintauchenden – einen Minitsunami verursacht.)
Beteiligte: zwei männliche Senioren
(Das äußere Erscheinungsbild lädt ein zu einem Rückschluss auf ein nicht ganz deckungsgleiches Grundverständnis zu Ernährung und Bewegung. Die beiden Herren haben sich wohl länger nicht mehr gesehen und da der Alterungsprozess die Wiedererkennung erschwert, ist es hilfreich, dass über Jahrzehnte dieselbe oder mindestens eine verwechselbar ähnliche Badehose getragen wird.)
Erster und letzter Akt (Inkl. Kommentierung/“Metaebene“)
A: Grüß Dich! Gibt´s Dich auch noch?
(Corona, sonstige Seuchen überstanden? Altersgebrechen im Toleranzbereich?)
B: Ja, freilich. Lang nicht mehr gesehen. Gleich wieder erkannt.
(Von wegen Siechtum. Keine Demenz. Und 1a-Seh- und Hörvermögen.)
A: Was machst Du denn da? Ihr habt doch bei Euch im Dorf ein eigenes Bad?
(Fremdduscher? Energieerschleicher? Regionaler Fußpilzdistributeur?)
B: Ja mei, bei uns gibt´s nix zum Schauen! Da schwimmen nur alte Hühner!
(Freibadstenz. Motto: Schauen ist erlaubt. Das Auge schwimmt mit.)
A: Ach geh, alte Gockel haben wir hier eh genug.
(Der Quotenhecht im Ententeich. Aufbrausender Schwimmstil zur Reviermarkierung. Auf Bayrisch: „Schleich Dich!“ (Übersetzung „Er möge sich schleichen.“))
Ende…Vorhang zu…Badeschluss!
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Beitragsbild:
Foto von Lex Melony
Als absoluter technischer Analphabet bin ich mächtig stolz, dass ich es heute wieder in Twitter rein geschafft habe, vielmehr noch aber, dass ich deinen Badelink heute irgendwie durch überall hin klicken doch noch öffnen konnte.
Netter und liebenswerter Plausch zweier sich lange nicht gesehener „Freunde“.
Ja da hat jeder schon mal seine Horror- oder (vielleicht auch) Triumphstory mit sich (zufällig) treffenden ehemaligen Freunden aber besonders auch Klassenkameraden erlebt.
Wenn du Klassenclown warst, erwarten sie, dass du Clown geworden bist. Das ginge ja noch. Aber egal was du wirklich geworden bist, was du alles studiert (zumindest anstudiert und dann abgebrochen hast), sie schauen dich nur halbwegs an und glauben dir kein einziges Wort. Und wenne dann noch das Pech hast, mit dem Fahrrad unterwegs zu sein, muss es im Eigeninteresseliegen schnellstmöglich wieder wegzukommen.
Summa summarum Erkenntnis: Speziell alte Klassenkameraden sollte man weitgehenst umschiffen, um das eigene Selbstwertgefühl nicht zu sehr ins Wanken zu bringen. (
ich sehe jeder freut sich schon auf die nächste Bade Saison.
Hoffe,dass wir ansonsten nicht „baden“ gehen …
Hoffen alleine wird uns wohl nicht reichen ;-)
Dennoch bleibe ich Optimist…